Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hat zum Ziel, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen und die persönlichen Ressourcen der Beschäftigten zu verbessern. So soll das Arbeitsverhältnis auf lange Sicht gesundheitsfördernd und -erhaltend bleiben. Dies kommt Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen zugute. Wir erforschen schwerpunktmäßig die Unterstützung der Ressourcen von Beschäftigten durch Stärkung des autonomen Nervensystems mit Herzratenvariabilitäts-Biofeedback (HRV-BF).
Als HRV-BF wird eine verhaltensmedizinische Methode bezeichnet, bei der die Regulierung der Herztätigkeit bewusst wahrnehmbar gemacht wird. Diese Regulierung erfolgt durch das autonome Nervensystem und geschieht normalerweise unbewusst. Bei der Anwendung von HRV-BF wird sie durch visuelle, akustische oder andere Rückmeldung („Feedback“) wahrnehmbar. Die Anwender*innen können lernen, dank der bewussten Wahrnehmung gezielt Einfluss auf die physiologischen Prozesse im autonomen Nervensystem zu nehmen und einen höheren Grad der Entspannung zu erreichen.
Wir erforschen vor allem, wie HRV-BF zur Stärkung der Gesundungskräfte („Resilienzkräfte“) von Beschäftigten im betrieblichen Alltag eingesetzt werden kann. HRV-BF kann mit verschiedenen Methoden durchgeführt werden, die wir im Folgenden kurz vorstellen.
Bio-Feedback PC-basiert
Beim computergestützten Training wird die Pulsfrequenz über einen Ohrclip-Sensor erfasst, der mit dem PC verbunden ist. Eine spezielle Biofeedback-Software errechnet daraus die Herzratenvariabilität (HRV) und leitet die trainierende Person an, in der für sie optimalen Weise zu atmen, was zu einer Verbesserung der HRV führen kann. Die Bewegungen eines Symbols, z.B. eines Ballons, geben Rückmeldung über den Trainingserfolg.
Bio-Feedback mit mobilen Geräten
Ein Beispiel für ein mobiles HRV-Trainingsgerät ist eine Biofeedback-Kugel. In der Hand platziert, misst sie mit einem optischen Pulssensor den Puls an den Fingern und errechnet daraus die Herzratenvariabilität (HRV). Lichtsignale leiten die trainierende Person zu der für sie optimalen Atmung an, mit der die HRV verbessert werden kann. Eine Rot- oder Grünfärbung der Kugel gibt Rückmeldung über den Trainingserfolg.
Bio-Feedback Smartphone-basiert
Beim Smartphone-basierten HRV-Biofeedback erfolgt die Erfassung der Pulsfrequenz mit einem Ohrclip-Sensor, der mit dem Smartphone verbunden ist. Die auf dem Smartphone installierte Biofeedback-Software errechnet daraus die Herzratenvariabilität (HRV) und leitet die trainierende Person zu der für eine Steigerung der HRV optimalen Atmung an. Der Trainingserfolg wird über verschiedene visuelle und akustische Signale rückgemeldet.